Buenos Dias, Argentina

18.04.2015, 11:07 Uhr | Bericht der Lausitzer Rundschau

"Buenos Dias, Argentina, er war lang, mein Weg zu Dir! Doch nun schwenk ich den Sombrero, Buenos Dias, ich bin hier!" Das Lied, das 1978 Udo Jürgens und die deutsche Fußballnationalmannschaft zu ewigem Ruhm in der Geschichte der deutschen Hitparade brachte, hätte in der vergangenen Woche ein Brandenburger Landtagsabgeordneter singen können: Gordon Hoffmann, bildungspolitischer Sprecher der CDU, weilte auf Einladung der Konrad-Adenauer-Stiftung am La Plata. "Die Stiftung ist dort hervorragend vernetzt, ihre Arbeit wird hoch respektiert", sagt Hoffmann.

Auf einer Konferenz zur Entwicklung und Stärkung der Zivilgesellschaft sollte er über Erfahrungen aus Brandenburg berichten. Sein persönliches Interesse indes galt etwas anderem: "Argentinien ist achtmal so groß wie Deutschland, hat aber nur die Hälfte der Einwohner", sagt der Politiker. Wie lässt sich in so einem Land Parteiarbeit organisieren? Wie funktionieren Wahlkämpfe? Schließlich ist ja auch Brandenburg von zunehmender Entvölkerung bedroht. "Ich habe gesehen, dass man auch unter solchen Bedingungen Menschen für Politik begeistern kann", sagte Hoffmann. "Wenn man einen frischen Ansatz hat und die Themen der Menschen aufgreift, die sie im Alltag haben."

Schließlich stand auch ein Besuch in der Deutschen Schule in Buenos Aires auf dem Programm. Mit Zwölftklässlern diskutierte der Politiker dort über den demografischen Wandel in Brandenburg. Überrascht war er über die gute Vorbereitung der Schüler: "Die Jugendlichen kannten unser Land aus dem Internet", sagte Hoffmann. "Sie kannten meine Internetseite, wussten, wo Wittenberge liegt, und was die Lausitzer Kohle ist." Was wieder einmal belegt, wie klein die Welt geworden ist – und wie kurz in Wirklichkeit der Weg von Brandenburg zum Rio de la Plata ist.

Quelle: www.lr-online.de/nachrichten/brandenburg/Buenos-Dias-Argentina;art25,4994416