31.08.2021, 14:28 Uhr | Pressebericht der Lausitzer Rundschau

Märkische CDU steht zu Laschet
Viele Unionsanhänger würden den Kanzlerkandidaten auswechseln. Rückhalt hat er in Brandenburg.

Zumindest in Umfragen ereiltdem Kanzlerkandidaten der Union, Armin Laschet (CDU), ein Tiefschlag nach dem anderen. Erst enteilt ihm SPD-Kontrahent Olaf Scholz, der in Brandenburg auch als Direktkandidat seiner Partei antritt, in Meinungsumfragen. Dann liegen die Sozialdemokraten erstmals vor der Union – und nun wollen nach einer jüngsten Erhebung auch noch 70 Prozent der Unionsanhänger Laschet durch Söder ersetzen. Rückhalt erfährt der ins Umfragetief gestürzte Kanzlerkandidat zumindest von seinen Parteifreunden in Brandenburg.
CDU-Politiker aus der Mark, selbst Fans von Laschets Kontrahenten Markus Söderund Friedrich Merz, sprechen sich gegeneinen Kandidatenwechsel aus. Solch eine personelle Kurskorrektur hält Daniel Rosentreter, CDU-Direktkandidat aus dem Wahlkreis 63 (Frankfurt(Oder)-Oder-Spree), „für keine gute Idee". Er habe sich zwar vorher für Markus Söder ausgesprochen. „Trotzdem gebe es jetzt kein gutes Bild ab, wenn wir in einer Nacht- und Nebelaktion noch einmal den Kanzlerkandidaten austauschen. Armin Laschet ist nicht so schlecht, wie er jetzt gemacht wird." Die Union müsse sich wieder stärker auf ihre inhaltlichen Punkte und Stärken konzentrieren. Es gehe darum, Laschet aus der Schusslinie zu nehmen. Wie Rosentreter setzt auch Sabine Buder,CDU-Bundestagskandidatin im Wahl-kreis 59 (Barnim II/Märkisch Oderland)auf das Team CDU. Deshalb sei es umso wichtiger, „dass zeitnah die komplette Mannschaft der Union, die sich auch in einem Kabinett wiederfinden könnte, präsentiert wird".

Prozess ist abgeschlossen

Gordon Hoffmann, Generalsekretär der CDU Brandenburg, spricht sich ebenfalls gegen eine Personaldebatte aus. „Man wechselt auf der Zielgeraden nicht die Pferde aus", sagt er. Für den Bundestagsabgeordneten Jens Koeppen aus der Uckermark, der im Rennen um die Kanzlerkandidatur für Friedrich Merz gestimmt hatte, gibt es ebenfalls keine Alternative. Er stellt sichausdrücklich hinter Laschet. Dieser sei durch die Delegierten der Parteibasis auf dem Bundesparteitag zum Vorsitzendender CDU gewählt und vom Präsidiumschließlich für die Kanzlerkandidaturnominiert worden. „Der Prozess ist abgeschlossen", erklärte Koeppen. Für ihn geben tägliche Umfragen nur scheinbar ein reales Meinungsbild wieder. Die Wahlen in Sachsen-Anhalt hätten gezeigt, wie weit Umfragen und Wahlergebnis auseinander liegen können. Im übrigen geht er davon aus, dass Merz in der neuen Bundestagsfraktion eine entscheidende Position übernehmen werde.