13.02.2016, 17:24 Uhr | Presseartikel der Lausitzer Rundschau

Lehrerverbände Brandenburgs gegen Referendariats-Verkürzung

Potsdam. Brandenburgs Lehrerverbände kritisieren die Verkürzung des Referendariats für angehende Lehrer von derzeit 18 auf künftig nur noch zwölf Monate. In einem offenen Brief an Bildungsminister Günter Baaske (SPD) erklärten der Deutsche Philologenverband Berlin-Brandenburg, der Brandenburgische Lehrerverband Beruflicher Schulen und der Verband Brandenburgischer Oberschullehrer, die ab 2019 geplante Verkürzung lasse die Ausbildungsqualität "in erheblichem Maße sinken"

Zudem würde das einjährige Referendariat auch zu Problemen bei der Anerkennung des Brandenburger Abschlusses in anderen Bundesländern führen. Nicht zuletzt deswegen habe etwa der Freistaat Sachsen beschlossen, ab 2017 das zwölfmonatige Referendariat in Sachsen in einen 18 Monate dauernden Vorbereitungsdienst umzuwandeln. Unterstützung erhalten die Lehrerverbände vom CDU-Bildungspolitiker Gordon Hoffmann. "Die Landesregierung darf die Stimmen aus der Praxis nicht ignorieren", sagte Hoffmann. 2012 hatte der Landtag die Verkürzung des Referendariats beschlossen. Die CDU habe damals gegen die Verkürzung gestimmt und werde das Thema erneut im Landtag aufrufen, kündigte Hoffmann an. Dagegen erklärte der Sprecher des Potsdamer Bildungsministeriums, Florian Engels, die Praxisausbildung für angehende Lehrer werde künftig verstärkt schon in das Lehramtsstudium integriert. Da die Verkürzung erst 2019 wirksam werde, bleibe zudem "ausreichend Zeit, die konkrete Umsetzung in Ruhe zu diskutieren und vorzubereiten".