15.07.2016, 16:08 Uhr | Presseartikel des Prignitzer

Rot-Rot prüft Landlehrer-Stipendium

Potsdam Brandenburgs rot-rote Regierungskoalition will das von CDU und Grünen angeregte "Landlehrer-Stipendium" auf Wirksamkeit und Umsetzbarkeit prüfen. In einem Antrag, der gestern mit den Stimmen der rot-roten Koalition im Landtag beschlossen wurde, wurde das Potsdamer Kabinett aufgefordert, die "Wirkungen und Effekte des sogenannten Sachsenstipendiums für die Anwerbung und Bindung von Lehrern an die ländlichen Räume des Nachbarlandes zu analysieren, zu bewerten und dabei auch zu prüfen, inwiefern die Einführung eines solchen Stipendiums in Brandenburg sinnvoll wäre." In Sachsen können Lehramtsstudenten ein Stipendium in Höhe von 300 Euro pro Semester erhalten, wenn sie bereit sind, nach ihrem Studium im ländlichen Raum zu arbeiten.

Eine ähnliche Regelung wollte die Brandenburger CDU nun auch für die Mark einführen. "In Sachsen gab es schon in der ersten Bewerberrunde dreimal so viele Bewerber, wie man Plätze hatte", sagte der CDU-Bildungsexperte Gordon Hoffmann. "Gute Beispiele haben wir auch in der Medizin, wo Landkreise Medizinstudenten mit einem Stipendium unterstützen, wenn sie nach ihrem Examen in der jeweiligen Region tätig sind." Kritik übte Hoffmann an der vom Ministerium eingeführten Buschzulage, wonach Lehrer, die im ländlichen Raum ihren Dienst antreten, für drei Jahre mehr Gehalt erhielten. Dies führe zu einer Zweiklassengesellschaft im Lehrerzimmer.

Bildungsminister Günter Baaske (SPD) warnte vor Mitnahmeeffekten etwa von Studenten, die aus dem ländlichen Raum stammten, und deswegen keine Probleme hätten, die Bedingungen des Stipendiums zu erfüllen.